Von Andreas Kemper
Daniel Bahr (FDP) in einem Interview mit der BILD 2005:
„In Deutschland bekommen die Falschen die Kinder. Es ist falsch, dass in diesem Land nur die sozial Schwachen die Kinder kriegen“
Würden mehr Akademiker Kinder bekommen, ständen wir auch in PISA besser da. Bahr fühlte sich zwar falsch wiedergegeben, nahm aber nichts zurück. 2005 begann eine sozialeugenische Wende in der Familienpolitik. 2008 wurde das sozialkompensatorische Erziehungsgeld durch das einkommensbezogene Elterngeld ersetzt.
Die Parallele zur Nazigesetzgebung ist kaum zu übersehen. Das Erbgesundheitsgesetz, auf dessen Grundlage zahlreiche „Hilfsschüler“ sterilisiert wurden, begründete die Einführung des Gesetzes mit den Worten:
„Während die erbgesunden Familien größtenteils zum Ein- und Keinkindersystem übergegangen sind, pflanzen sich unzählige Minderwertige und erblich belastete hemmungslos fort, deren kranker und asozialer Nachwuchs der Gesamtheit zur Last fällt. Während die gesunde deutsche Familie, besonders der gebildeten Schichten, nur etwa zwei Kinder im Durchschnitt hat, weisen Schwachsinnige und andere erblich Minderwertige durchschnittlich Geburtenziffern von drei bis vier Kindern pro Ehe auf. Bei einem solchen Verhältnis ändert sich die Zusammensetzung eines Volkes von Generation zu Generation, so daß in etwa drei Geschlechterfolgen die wertvolle Schicht von der minderwertigen völlig überwuchert ist. […] Dazu kommt, daß für Geistesschwache, Hilfsschüler, Geisteskranke und Asoziale jährlich Millionenwerte verbraucht werden, die den gesunden, noch kinderfrohen Familien durch Steuern aller Art entzogen werden. Die Fürsorgelasten haben eine Höhe erreicht, die in gar keinem Verhältnis mehr zu der trostlosen Lage derer steht, die diese Mittel durch Arbeit aufbringen müssen.“
Eugeniker wie von Verschuer, der Doktorvater Mengeles, haben nach dem Ende des Nationalsozialismus die Erbgesundheits-Ideologie aufrecht erhalten. Verschuer wurde nach dem Krieg Direktor der Uni-Klinik Münster und baute dort das Humangenetische Institut auf. Zugleich war er Mitherausgeber der Eugenik-Zeitschrift „Mankind Quarterly“, die ihrerseits maßgeblich die „Bell Curve“-Diskussion in den 1990er Jahren in den Vereinigten Staaten mit Argumenten belieferte. Bei der aktuellen Sarrazin-Debatte handelt es sich um einen braun-trüben Aufguss dieser Bell-Curve-Diskussion.
Weitere Informationen zu dieser Debatte finden sich in dem Aufsatz „Denken heißt überschreiten. Arbeiterkindergedanken versus Erbgesundheits-Paradigma“
Eine entscheidende politische Veränderung im Zuge dieser seit 2004/2005 bestehenden Debatte ist die Ersetzung des sozialkompensatorischen Erziehungsgeldes durch das mittelschichtsorientierte Elterngeld. Was ist von einem Gesundheitsminister zu halten, der von „falschen Kindern“ spricht? Wir dürfen gespannt sein.
Passt doch: Die FDP-Münster wünscht ihrem Minister viel „Kraft und Freude“:
Herzlichen Glückwunsch an den neuen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr! Wir wünschen viel Kraft und auch Freude im neuen Amt.
Es gibt Wortkombinationen, die einem normalerweise nicht so rausrutschen. „Kraft durch Freude“ war eine nationalsozialistische Organisation, die die „Volksgesundheit“ erhöhen sollte. Es stellt sich die Frage, ob in der FDP Münster die Wortkombination „Kraft / Freude“ quasi zum normalen von damals überlieferten Vokabular gehört oder ob sie – ganz unschuldig – noch nie etwas von der Nazi-Organisation gehört hat. Oder war das provokativ: „Man darf doch noch wohl „Kraft und Freude“ sagen?“
Und was überhaupt nicht auszudenken wäre: Vielleicht haben sich die FDP-Spakkos auch gar nichts dabei gedacht, kennen zwar die deutsche Geschichte, haben aber nicht permanent bei jedem Satz den ganzen Katalog des Hitler-Vokabulars vor Augen und meinten es ohne historische Parallele im Wortsinn.
Ich mein, du erklärst auch noch in deinem Kommentar, was KdF genau war. Wieso denn wenn es so offensichtlich ist? Das macht doch wenig Sinn. Soll damit hier primär ein Geschäft für Empörungsbedarf aufgemacht werden? Wie darf ich mir denn den Adressaten dieses Kommentars beim lesen vorstellen? Flügt er geschichtsvergessen und ahnungslos über den Text, bis deine KdF-Erklärung kommt und denkst sich dann:“Was? Kraft und Freude sind Nazi? Und Bahr auch? Skandaaaaaaaaaal!“
Was hätten die denn mit einem Hintergedanken bezwecken sollen? Einen Geheimcode legen, damit Nazis wissen wo sie hingehören? Oder lesen sie den ganzen Tag als neoliberale Sozialdarwinisten in „Mein Kampf“ und sonstigen NS-Schriften und haben das mittlerweile komplett in ihre Gehirne eingepflanzt? Hat Möllemann per Gläserrücken das dem Schreiber-Fuzzi in die Feder diktiert? Klingt eher nach dem Erkenntnisprinzip: „Wer suchet der findet“…
Darüber hinaus halte ich die bruchlose Argumentationsführung von Bahr zu Mengele bzw. dessen Doktorvater nicht nur ein wenig, sondern völlig übertrieben. Der Typ ist ein Idiot, darüber brauchen wir nicht diskutieren, aber ein bescheuerter Satz macht aus ihm noch nicht einen Neonazi mit Bock auf Sterilisierung. Oder sagte Bahr etwa, er wolle zusätzlich minderwertigen Arbeiterkinder mit der Kneifzange an die Eier? Wieso dann gleich die ganz grobe Kelle? „Wehret den Anfängen“ reicht mir da als Erklärung nicht.
Zumal: Eugenik ist in KEINSTER Weise eine Erfindung der Nazis und war schon lange vorher in zahlreichen Ländern und den unterschiedlichsten politischen Richtungen sehr präsent. Hitler und Konsorten haben es lediglich auf die Spitze getrieben (aber das wirst du auch selber wissen). Warum also kein Vergleich Bahr-Grotjahn (SPD!!!) oder Bahr-Schallmayer? Was liegt Bahrs dummen Ansichten inne, das hier nur Nazis oder den Nazis irgendwie verbundene Leute herangezogen werden?
Versteh mich nicht falsch, aber irgendwie untergräbt deine Argumentationsführung in meinen Augen manchmal ziemlich deine ehrenwerten Absichten.
Nicht Grotjahn oder Schallmayer haben das Erbgesundheitsgesetz verabschiedet, sondern die Nazis.
Es gibt eine Linie vom Sozialistischen/Sozialdemokratischen Rassismus zum Erbgesundheitsgesetz.
Aber wir können ja nicht so tun, als hätte es das Erbgesundheitsgesetz nicht gegeben. Und wir können nicht so tun, als hätte die seit fünf, sechs Jahren stattfindende Diskussion über die „falschen Kinder“ keinen Bezug zum Erbgesundheitsgesetz. Ich habe doch die Aufrechterhaltung und Weiterverbreitung der Erbgesundheitstheorie dargelegt:
Verschuer->Mankind Quarterly->Bell Curve->Weiss, Heinsohn, Sarrazin und Konsorten wie Bahr.
Dieser Eugenik-Kram wurde nicht neu erfunden oder unter Auslassung der Nazi-Gesetze auf Grotjahn und Schallmayer zurückgeführt.
Wenn Bahr den Kerngedanken des Erbgesundheitsgesetzes öffentlich wiederholt und zwar in einem wirkmächtigen Diskurs, der tatsächlich Gesetze wie das Elterngeld erlässt, dann traue ich ihm zu, bestimmte weitere Stellschrauben zur Verbesserung der Bevölkerungsqualität und Volksgesundheit ausprobieren zu wollen. Es muss ja nicht immer Sterilisation sein.
Hallo,
bitte antworten Sie mir per Email. Ich will Ihnen etwas Lesestoff zum Thema schicken.
MfG
Noch eine Anmerkung zum Erbgesundheitsgesetz und worin ich konkret eine Parallele sehe. Das Erbgesundheitsgesetz richtete sich in erster Linie gegen Hilfsschüler, denen „angeborenen Schwachsinn“ unterstellt wurde. Für diese Unterstellung war eine Uminterpretation der Schultests wichtig:
„Das Forschungsparadigma, das sich schon in den 20er Jahren herausgebildet hatte, nämlich in empirischen Untersuchungen zum Zusammenhang von Fortpflanzungsverhalten der Eltern und schulischen Leistungen der Kinder den Nachweis zu erbringen, daß die ‚Begabten‘ sich immer weniger, die ‚Unbegabten‘ sich immer stärker fortpflanzen, so daß das Erbgut der Bevölkerung sich immer mehr verschlechtern würde, erfuhr nun, im Zusammenhang mit den medizinischen Projekten der erbbiologischen Bestandsaufnahme und Erfassung, eine erhebliche Ausweitung. Daten über Schulleistungen wurden jetzt nicht mehr nur zur Ermittlung von Leistungs- und Begabungsschwächen, sondern zur Ermittlung von Erbkrankheiten herangezogen.“ (Harten/ Neirich/ Schwerendt, siehe auch Denken heißt überschreiten, S.7)
Hier liegt die Parallele in einer Demografisierung und Biologisierung des PISA-Tests: PISA zeigt eigentlich eine Benachteiligung von Arbeiterkindern im Schulsystem und vor allem eine Bevorzugung von Kindern aus privilegierten Familien. Dies ist schwer auszuhalten. Also geschieht mit PISA zweierlei:
1. Wird ein Akademikermangel festgestellt; es wird festgestellt, dass unser Bildungssystem vorrangig Akademikerkinder studieren lässt; also müssen mehr Akademikerkinder geboren werden. Eine systematische bildungspolitische Veränderung des Schulsystems kommt nicht in Frage, die Problemlösung wird im Biologischen gesucht.
2. Stellte PISA eine Korrelation zwischen Sozialer Herkunft und Bildungserfolg fest. Dieser kann – wo alles darauf hindeutet – bildungspolitische Ursachen haben; da dies aber an Privilegien rütteln würde, wird kurzerhand die PISA-Studie biologisiert: wenn Arbeiterkinder seltener auf dem Gymnasium zu finden sind als Akademikerkinder, sind Arbeiterkinder eben erblich bedingt dümmer als Akademikerkinder.
Zitat Bahr:
Die mit einer veränderten Bevölkerungspolitik einhergehende Biologisierung von Schultests, das ist die Parallel zwischen dem Erbgesundheitsgesetz und dem derzeitigen Demografie-Diskurs. Natürlich werden momentan nicht 100.000 Schüler_innen zwangssterilisiert, die als „lernbehindert“ gelten. Nein, den geringverdienenden und arbeitslosen Eltern, den „Falschen“ (O-Ton Bahr), wird einfach Kindergeld und Elterngeld verweigert. Mal sehn, was passiert, wenn klar wird, dass die sozialdarwinistische Variante nicht greift. Vielleicht werden dann „Familienplanungs-Gespräche“ für ALG-II-BezieherInnen obligatorisch, wo Verhütungsfragen angesprochen werden „Wissen Sie, was unter einer Vasektomie zu verstehen ist?“. Es gibt bereits Diskussionen über freie Verhütungsmittel für Arbeitslose. Ich finde das nicht unrealistisch. Jedenfalls nicht unrealistischer als die Ersetzung des Erziehungsgeldes durch das Elterngeld.
In Ihrem Artikel „Denken heißt überschreiten“, auf den Sie hier verlinken, schreiben Sie:
„[…] wundert es nicht, dass Sarrazin bemüht ist, Distanz zu rassistischen Theoretikern wie Volkmar Weiss zu wahren.“
Wie bitte?
„Der Intelligenzforscher Volkmar Weiss schätzt den Durchschnitts-IQ der zuletzt in der DDR geborenen Kinder wegen der Zusammensetzung der Elternschaft auf 102, für die heute in Gesamtdeutschland Geborenen schätzt er wegen des hohen Unterschichtenanteils die durchschnittliche Intelligenz auf 95 Punkte (siehe Kapitel 3, Anmerkung 79).“
„Je besser die Durchlässigkeit eines Bildungssystems ist, umso eher und umso nachhaltiger erschöpft sich das Potential an Höchst- und Hochbegabten aus den unteren Schichten. […]“
Beleg: Anmerkung 48 zu Kapitel 3: Volkmar Weiss: Die IQ-Falle.
„Intelligenzmesungen in der DDR zeigten, dass den durchschnittlich niedrigsten IQ die Studenten des Marxismus-Leninismus hatten. […]“
Beleg: Anmerkung 49 zu Kapitel 3: Volkmar Weiss: Die IQ-Falle.
Alle Zitate aus „Deutschland schafft sich ab“. Die Aufzählung ist nicht vollständig.
Hallo Netzwerkdrucker, natürlich hat Sarrazin von Weiss abgeschrieben. „Er bemüht sich, Distanz zu wahren“ heißt so viel wie: er möchte seine Quellen verschleiern. Volkmar Weiss kann einen da schon fast leid tun: jahrelang hat er versucht, mit seinen Eugenik-Thesen die Öffentlichkeit zu erreichen, auch mit unlauteren Methoden, weshalb er bei Wikipedia gesperrt wurde – dann schreibt jemand von ihm ab, macht mit seinen Thesen den Bestseller-Erfolg schlechthin, verdient Millionen, wird zum Nationalhelden erhoben – und distanziert sich vom eigentlichen Autoren dieser Thesen.
Sarrazin distanziert sich NIRGENDWO von Weiss. Im Gegenteil nimmt er an einer weiteren Stelle, die ich auf die Schnelle nicht finde, auch ausdrücklich Bezug auf Weiss‘ Lebensweg.
Es ist evident, dass Sie Sarrazins Buch nicht gelesen haben. Ärgerlich!
Lieber Netzwerkdrucker,
wir sind einer Meinung. Ich habe auch das Buch durchgelesen. Es liegt ein Missverständnis vor. IM BUCH selber distanziert sich Sarrazin nicht von Weiss. Aber in der AUSSENDARSTELLUNG, in Gesprächen mit Schirrmachacher etc., da distanziert sich Sarrazin von Volkmar Weiss. Das sieht auch Weiss selber so und ärgert sich darüber.
Wir sind da einer Meinung und glauben Sie mir, ich habe das Buch gerade in Bezug auf die Weiss-Zitate überprüft und ich bin da ihrer Meinung.
Hier nochmal Sarrazin im O-Ton mit Schirrmacher:
Das ist natürlich die Unwahrheit. Er hat Weiss explizit auch darüber hinaus zitiert und implizit sowieso viel mehr von ihm übernommen, als in den Zitaten kenntlich wird, worauf Weiss ja selber hingewiesen hat.
P.S. Lieber Netzwerkdrucker, hier ist ein älterer Artikel von mir, wo ich auf Weiss und Sarrazin explizit eingehe: Der Eugeniker Volkmar Weiss gibt Sigmar Gabriel recht
Also nochmal: Sarrazin bezieht sich stärker auf Weiss, als er das in öffentlichen Interviews zum Ausdruck bringt.
Hier noch ein Artikel von 1963 über das CIBA-Symposium „Man and his Future“:
http://pdf.zeit.de/1963/39/gespenstische-visionen.pdf
Lauter Nobelpreisträger…
Spannend ist in diesem Kontext auch Peter Bierls gestern in der Jungle World erschienene Aufzatz: Der Mensch ist keine Fruchtfliege. Bierl geht zwar nicht direkt auf Daniel Bahr ein, aber er verortet in seinem umfangreichen Artikel sehr gut die These, dass die „Falschen“ die Kinder bekommen in eine lange eugenische Tradition.
„Vielleicht haben sich die FDP-Spakkos auch gar nichts dabei gedacht“
Denkfähigkeit ist wahrlich nicht deren Sache, daher greift man dann ja auch in die braune Mottenkiste.
Mir persönlich ist ein mittlerweile führendes Mitglied aus der fdP-Bundestagsfraktion bekannt, das in seiner Jugendzeit, aber schon nach zwei, drei NS-Unterrichtseinheiten und im strafmündigen Alter, eine Vorliebe für Nazi-Gedankengut hatte und lauthalsig die Vergasung von Sozialhilfeempfängern, Ausländern und Arbeitslosen forderte. Jetzt hetzt er in seinen Funktionen lustvoll im Stürmer-Stil gegen Kopftuchmädchen. (Der feiste Sack war auf meiner Schule und mein direkter Nachbar, deswegen durfte ich ihn damals wegen meiner Eltern nicht anzeigen.)
Womit haben denn die sog. Liberalen ihre ersten Wahlkämpfe bestritten? Persil-Scheine für Nazis.
Ich sehe da schon eine gewisse Kontinuität im Denken bei dieser Mischpoke.
Unter Nennung des Namens und weiterer Zeugen habe ich das bei Monitor gedroppt, kam immerhin eine vorgefertigte Standartmail. Ich werds aber noch bei anderen Politmagazinen versuchen. Denn der Typ ist wirklich gefährlich, der hat sichtbar Kraft und Freude bei der Restauration, also nicht (nur)der Bahr, sondern sein Freund aus dem Parteivorstand. Widerlich, ekelhaft, bah. Antisoziale, fühllose Herrenmenschen, fern jeder Humanitätsduselei – der Gröfaz wäre stolz auf die.
Sie alle faseln am Thema vorbei:
Als der Genosse Weiss sein Buch schrieb, schätzte er das B ildungssytem der BRD als ein. Das war es aber nicht, es war systemkonform.
Er ( der Weiss) ist ein Trottel. Wie Sarrrazin.
Hälfte Wahrhaftigkeit, Hälfte Spekulation.
Das ist – vorerst- das Erfolgsrezept.
Halbe Wahrheiten sind schlimmer als Lügen.
Wahrhaftiges
Es gibt bereits Diskussionen über freie Verhütungsmittel für Arbeitslose. Ich finde das nicht unrealistisch. Jedenfalls nicht unrealistischer als die Ersetzung des Erziehungsgeldes durch das Elterngeld.
Es ist doch so, dass Verhütung nicht angemessen in den Hartz-IV-Bedarf berücksichtigt ist, oder? Dagegen protestieren ja auch Betroffene.
Den meisten geht es nicht darum, Fortpflanzung grundsätzlich zu stoppen, sondern darum, Abtreibungen durch Verhütung zu ersetzen. Nur weil Verhütung irgendwelchen Eugenikern in den Kram passt, ist sie noch lange nicht falsch.
Das stimmt. Mir ging es nur darum zu zeigen, wie schnell wir bei der Sozialeugenik sind, das sind keine großen Schritte, bzw. der große Schritt wurde ja getan, als das Erziehungsgeld durch das Elterngeld ersetzt wurde. Es gab, soweit ich weiß, keine einzige Demonstration, keine einzige Mahnwache. Eine Sterilisation ist billiger als eine jahrelange zur Verfügungstellung von Verhütungsmitteln – das kann bereits als Sachzwanglogik herhalten.